Schlachthof Metzingen: unser „JA“ für den Einbau einer neuen Heizung!
Als unsere Fraktion am 2. Mai letzten Jahres beantragte, den Betrieb des Schlachthofes nicht zum Jahresende zu schließen sondern ihn bis zum 31.12. 2020 aufrecht zu erhalten, haben wir damit folgende Hoffnungen und Ziele verbunden:
- Seit Jahren wurde immer wieder der Schlachthof an diesem in unmittelbarer Nähe zur Wohnbebauung gelegenen Ort im Sannental in Frage gestellt, immer wieder wurden Schließungsabsichten bekundet. Ein konkreter Schließungstermin wurde aber erst durch den Beschlussantrag in der GR-Vorlage vom 2. Mai zur Abstimmung gestellt. Die Hoffnung, dass dieser Vorgang in der Öffentlichkeit und vor allem in den betroffenen Kreisen einen Weckruf erzeugt und in der Folge zu ernsthaften Initiativen zur Schaffung eines neuen regionalen Schlachthofs führt, war eine Motivation unseres Antrags.
Dazu forderten wir die Stadtverwaltung auf, mit den benachbarten Städten und Gemeinden, mit den Landkreisen unserer Region und mit der Biosphärenverwaltung Verhandlungen zu führen. Bei ihren Bemühungen stieß die Stadtverwaltung auf viele offene Ohren. Wir alle wurden belohnt durch nun ernsthaft betriebene Bemühungen, das genannte Ziel zu erreichen. Als Antragsteller freut uns das sehr.
- Durch einen dauerhaften Wegfall unseres noch bestehenden städtischen Schlachthofs befürchten wir eine erhebliche Strukturveränderung im Bereich der Qualitätssicherung von Fleisch und Wurstwaren. Weitreichende negative Folgen für viele landwirtschaftliche Betriebe, die mit ihren Kleinviehbeständen bisher einen wichtigen Beitrag zur Landschaftspflege leisten, wären zu erwarten. –
Für diese ist ein regionaler Schlachthof eine Voraussetzung für ihr Angebot an „Tierwohl-Fleisch“. So sind nicht nur Metzgereien, sondern viele Direktvermarkter auf einen regionalen Schlachthof angewiesen. Sie alle, also auch die Kunden, erkennen immer mehr, dass sich auf dem Markt die Nachfrage nach Fleisch immer stärker über die Qualität und weniger über den Preis reguliert.
- Um nun die Initiative, die bereits auch schon durch ein ernsthaftes Interesse von potenziellen Investoren gestützt wird, wollen wir die Gründung einer Schlachthofgenossenschaft Ermstal positiv begleiten, zumal die Stadtverwaltung ihrerseits erklärt hat, den Kreisbauernverband bei der Einreichung eines Projekt-Förderantrags für eine „Marktanalyse zur Schlachthof-Infrastruktur zu unterstützen.“
– Positiv begleiten heißt für uns, den Schlachtbetrieb in Metzingen bis zum Ende des Jahres, wie versprochen, aufrechtzuerhalten.
Dazu ist es nötig, den Ausfall der Heizung im bestehenden Schlachthof zu beheben. Wir stimmen für die in der Vorlage genannte Alternative (b), also den Einbau einer neuen Heizung durch eine Contracting-Dienstleistung der Stadtwerke. So ist gesichert, dass die Nachbarschaft im Sannental nicht durch verstärkte Lärmemission belästigt wird. Frau BMin Haberstroh hat uns versichert, dass eine neue Heizung nach ihrem späteren Ausbau durchaus von den Stadtwerken weiter verwendet werden wird.
Durch die Maßnahme erwarten wir nicht schon am 1. Januar 2021 einen neuen Schlachthof. Was wir uns jedoch von der o. g. Maßnahme versprechen, ist eine Stärkung der Initiative „Schlachthofgenossenschaft Ermstal“. Es ist die Bekundung des Gemeinderats der Stadt Metzingen, die Chancen für einen regionalen Schlachthof zu fördern. Dafür muss nun erst einmal ein geeigneter Standort gefunden werden und dazu sind alle Nachbargemeinden und Nachbarstädte aufgerufen.
Unserer Stadtverwaltung danken wir für ihre erkennbare Unterstützung des Projekts: »Gutes Fleisch für gute Metzinger!«
… Schlechte kennen wir nicht!